…, dass ich Kontakte abwerfe, die mich dabei behindern, mich selbst zu finden, ich selbst zu sein. Und dennoch mit diesen Menschen im Frieden zu sein, niemandem böse zu sein. „Man kann niemanden aus seinem Herzen ausschließen, ohne sich selbst zu verletzen.“ (Antje Sabine Naegeli)
…, dass ich loslasse und mich deswegen weder schuldig fühle noch ein schlechtes Gewissen habe. Mich nicht beeinflussen lasse von Menschen, die mich dies glauben machen wollen. Jeder ist für sich selbst verantwortlich, ich bin niemandem gegenüber zu irgendetwas verpflichtet. Ich will in ein neues Leben aufbrechen und nichts soll mich stoppen. Jeden Tag haben wir die unglaubliche Chance, unser Leben zu verändern. Locker, frisch und lustig. Einen Lichttraum wahrwerden zu lassen.
…, dass ich nur eine Freundin finde, die nicht neidisch auf mich ist und mir in den Rücken fällt, wenn mir Unrecht geschieht. Obwohl ich nicht undankbar sein will, ich habe solche Freundinnen. Doch unter all den Kontakten, die ich pflege, stellen sie eine unerwartete Minderheit dar. Gleichberechtigte Freundschaften, in denen nicht ich die ganze Zeit nachgebe und flexibel bin, sind rar in meinem Leben.
…, dass ich mich traue, meinen Unmut zu äußern, ohne mich von der Reaktion anderer unterdrücken zu lassen. Es war stets so, dass ich mir weniger erlauben konnte als andere. Was bei anderen mit Humor genommen wurde, wurde mir wirklich übelgenommen und man ging hasserfüllt auf mich los. Oft sogar, wenn ich nur etwas Neutrales sagte, wurde ich für blöd hingestellt, angeschnauzt und man zog über mich her. Auch in den psychosozialen Vereinen gibt es diese Menschen en masse.
…, dass ich mit dem Mobbing aus der Schulzeit abschließen kann. Wenn ich zu meinem Vater gesagt hätte, dass ich auf eine andere Schülerin neidisch wäre, hätte er mich garantiert angeschrien, dass ich mich gefälligst auf mich selbst konzentrieren solle. Ich wäre aber auch gar nicht auf die Idee gekommen.
Niemals wäre er in die Schule gegangen und hätte „für“ mich über eine andere Mitschülerin geschimpft und Lügen erzählt. So etwas geschieht aus meiner Sicht auch nie FÜR das eigene Kind und seine Vorteile in der Schule, sondern GEGEN das eigene Kind und seine Integrität. Es wird jedoch sicher Fälle geben, wo Schüler wirklich von anderen gemobbt werden und es sinnvoll ist, wenn Eltern sich für ihre Kinder einsetzen. Es braucht ein feines Gespür, dies unterscheiden zu können. Der Grund, warum mir das Geschehene so viele Jahre nicht bewusst war, war, dass mir nicht klar war, dass es so etwas geben konnte. Es war außerhalb meiner Vorstellungskraft. Mir war nicht klar, dass man auf die Idee kommen kann. Und sich gleichzeitig nie in die Karten blicken ließ, dass man verletzt war, nie um meine Freundschaft und Liebe gebeten hatte. Wenn ich ein Kind hätte, das sich zurückgewiesen fühlt, würde ich ihm sagen, dass dies zum Leben dazugehören kann, dass wir alle dies durchgemacht haben. Und ich würde versuchen, seinen Selbstwert zu stärken und nicht eine Zerstörungsintervention gegen jemand anderen einleiten. Doch wahrscheinlich ist die Möglichkeit dieser inneren Erfahrung auch in uns allen. Ein weiterer Grund für mich, Verständnis und Mitgefühl zu zeigen.
Ja, es liegt lange zurück und ich will die Gefühle anderer versuchen zu verstehen und zu akzeptieren. Und ihnen in Dankbarkeit aus der Entfernung mein Wohlwollen und meine Liebe schicken. Ich wünsche mir, dass das Gekränkt-Sein zur Gänze der Dankbarkeit weicht. Auch Menschen, die mich verletzen oder verletzt haben, sind wunderbare Menschen. Nichtsdestotrotz brauche ich Distanz von jenen, um glücklich zu sein.
… sind Sonne, Schnee, Lichtkugeln, Laternensegen, leuchtende Papiersterne, einen Schoko-Weihnachtsmann und das Christkind in meinem Herzen. Eiskunstlauf der Engel am Horizont. Ein Gebet aus Liebe zu allen Geschöpfen.
Ich hab‘ meine Wohnung mit farbenfrohen Blumenwindrädern aus dem Sommerurlaub geschmückt und ein Bäumchen hab‘ ich auch. La isla magnífica in meinen eigenen vier Wänden schaffen. Und dazu die Beach Boys anhören, um mich aus Kälte, Nebel, Regen und Dunkelheit hinfortzuträumen in eine Inseloase. Ich finde Elisabeth Shue in dem Film „Cocktail“ von 1988 so bezaubernd in ihrer jugendlichen Frische und inspirierenden Natürlichkeit zum Angreifen. Mir den Film ansehen und die so besonderen 80-er, in denen ich geboren bin, feiern und lobpreisen!!!
… ist, über den eigenen Tellerrand hinauszublicken und etwas Gutes für andere zu tun. Vielleicht sogar am Weihnachtsabend irgendwo mitzuhelfen, wo Menschen Unterstützung gebrauchen können. Aber ebenso gut mit mir allein sein können am Weihnachtsabend. Vielen wird zu Weihnachten erst so richtig bewusst, dass sie sich einsam fühlen. Die Medien drängen die Opfer-Haltung förmlich auf. Dabei gibt es so viele unterschiedliche Arten, den Weihnachtsabend zu verbringen, wie es Menschen auf dieser Welt gibt. Und alle Arten sind in Ordnung, auch wenn man beschließt, dass man nicht feiern will, sondern den Tag als einen Tag wie jeden anderen auch sehen will. All das, wie es einem wegen der klischeehaften Erwartungen geht, ist reine Kopfsache, Manifestation von Glaubenssätzen, eine Gedankenüberprüfung. Ich hatte ebenfalls lange Zeit über keine andere Perspektive, als dass Weihnachten ein liebevolles Familienfest sein musste. Zu Silvester war ich immer untröstlich, wenn ich auf keine Party eingeladen war und auch deswegen, weil ich keinen Freund hatte. Dieses Jahr kann ich es zum ersten Mal anders sehen. Darum verstehe ich weihnachtliche Depressionen so gut, ich war immer froh, wenn diese Zeit wieder vorbei war, auch wenn ich sie manchmal genossen habe.
… und zuletzt, DASS ALLE MEINE WÜNSCHE DANN IN ERFÜLLUNG GEHEN MÖGEN, WENN ICH SO WEIT BIN. ES MUSS NICHT ZU WEIHNACHTEN SEIN.
So viel zu meinen vorweihnachtlichen Gedankengängen und aktuell aufflackernden Wünschen in mir, ihr Lieben. Ich wünsche euch einen frohen Advent mit der kunstvollen Fähigkeit des Wünschens. Wünsche voller Tiefe und seelischer Wahrheit wünsche ich euch von ganzem Herzen. Dass ihr in euer Innerstes blicken könnt und überglücklich staunen könnt. Ihr habt allen Grund dazu!!!!
Alles Liebe und lichtvolle Grüße,
Barbara
2 Antworten zu “Was ich mir zu Weihnachten wünsche …”
Liebe Barbara,
das hast du schön geschrieben, dass mir Tränen über die Wangen laufen,
so sehr berührt es mich. Danke.
Aus der Tiefe meines Herzens wünsche ich dir, dass sich deine Wünsche erfüllen.
Zur rechten Zeit – am rechten Ort. Du bist so eine wundervoll-zauberhafte junge Frau.
Du bist stark, mutig, weise, herzenswarm, spirituell, unendlich liebenswert.
Alles ist gut wie es ist und du bist richtig wie du bist.
In Freundschaft sende ich dir eine innige Umarmung
mit einem Füllhorn voll Adventsegen.
Du bist in meinem Herzen.
Ich bedanke mich sehr herzlich, liebe Monika Maria. Ich danke dir für deine Freundschaft, fürs Zuhören und für deine Weisheit. Danke auch, dass du meine „Schätze“ so sehr schätzt, wie ich deine.
Alles alles Liebe und Lichtvolle, eine schöne Weihnachtszeit und bis bald!
Barbara