Selbstfindungsreise und Heilungsweg


Ungewöhnliche, extreme Erfahrungen bringen oft ungewöhnliche, extreme Reaktionen und Entscheidungen zutage. Sich selbst zu finden, benötigt zudem nicht selten eine Neueinschätzung und -erkennung der eigenen Lebenssituation und mitunter eine drastische Veränderung derselbigen.

Auf meinem Weg, mich zu heilen, habe ich bisher viel zurücklassen dürfen, was meinem Wohl und meinem seelischen Gleichgewicht nicht mehr dienlich war. Ich habe mich von Menschen getrennt, von Tagesstrukturen, Therapien, von Ärzten, von meiner Familie. Von allem, was mich irgendwie zu vereinnahmen suchte, mich runterzog und mich von mir selbst wegbrachte.

Ein halbes Leben lang habe ich in Schmerz, Qual, Selbstverleugnung, Trauma, unterdrückter Wut und in Krankheit verbracht. Die Anzahl meiner Krankenhausaufenthalte inklusive Krisenzimmeraufenthalte belaufen sich meiner Einschätzung nach auf ungefähr 50, darunter der zweijährige Aufenthalt auf der Forensik.

Nun wünsche ich mir nichts sehnlicher, als dass ich in meiner zweiten Lebenshälfte ein glücklicher Mensch sein werde. Dies bedarf in zahlreichen Bereichen einer Abkehr meiner Gewohnheiten.

Denn Menschen, die immer nur das Gleiche denken und tun, machen auch kontinuierlich die gleichen Erfahrungen, den Spruch kennt ihr vielleicht.

Ich bereue nichts, keinen einzigen Tag meines bisherigen Lebens. Auch wenn ich noch manchmal hadere mit meiner Geschichte, überwiegt doch die Dankbarkeit. Und diese bezieht sich auf alle Menschen, die jemals meinen Lebensweg kreuzten. Sie ist meine Zukunft, der Schlüssel für Heilung, Zuversicht, Ausgeglichenheit, die allesamt ein wesentlicher Teil meiner Zielsetzung sind.

Und ich habe die Hoffnung, dass ich eines Tages, wenn dieser Selbstfindungsprozess erfreuliche Auswirkungen zeigt, anders mit Situationen und Menschen umgehen kann, deren Verhaltensweisen für mich schwierig sind. Dass ich diese Muster in zwischenmenschlichen Beziehungen nicht länger wie ein Magnet anziehen werde. Meine Wunden voller Verständnis und Selbstempathie heile.

Die derzeitige Lage sieht so aus, dass ich mich sehr schwer von anderen abgrenzen kann, wie sie mich sehen, wie sie wollen, dass ich bin. Ich lasse mich so stark beeinflussen und verliere mich dabei. Dafür kann niemand etwas. Herausfordernde Gefühle sind noch immer so belastend, einfach zu herausfordernd für mich.

Ebenso beim Schreiben dieses Blogs denke ich meistens an andere Menschen.

Deshalb habe ich mich dazu entschieden, diesen Blog einstweilen auf unbestimmte Zeit auf Eis zu legen, ihn ruhen zu lassen. Wenn ich irgendwann weiterschreibe, dann weil ich dies für mich selbst tue und während dieser Tätigkeit und auch sonst bei mir bleibe.

Mir ist klar, dass dies nun ein Abschied ist und glaubt mir, ich bedaure keinen einzigen Beitrag, nicht einen energetischen Austausch, keine seelische Begegnung mit euch auf dieser Website. Es war spannend und wundervoll, mir eure Mitverfolgung und euren Applaus bezüglich meiner kreativen, gedanklichen „Turnübungen“, meines wortsportlichen und sprachakrobatischen Balletttanzes vorzustellen. Es war eine unglaublich wertvolle Erfahrung.

Alles, was ich erlebt habe, war sehr lehrreich und bereichernd für mich, ebenfalls die Hospitalisierungen.

Doch jetzt ist für mich der Zeitpunkt gekommen, diesen Lebensabschnitt hinter mir zu lassen und in eine neue Wahrnehmung, in ein neues Glück, in ein anderes Leben aufzubrechen.

Vielen vielen lieben Dank für eure Begleitung und Wertschätzung, ihr Lieben, ich sende euch ganz viel lichtvolle Energie und Liebe!!!

Liebe Herzensgrüße!

Namaste

Barbara