Meine Lebensfreude und mein Fußabdruck in dieser Welt bestehen darin, dass ich ein Freigeist bin, mich in kein Schema pressen lasse. Früher dachte ich, ich müsste studieren, Ausbildungen absolvieren, um etwas wert zu sein, um jemand zu sein. Wie viele andere erlag ich dem Irrglauben, ich hätte mich an etwas außerhalb meiner selbst zu verlieren, um gut dazustehen, um jemand zu werden(?!).
Denn dies geschieht zumeist mit den Menschen, die sich einem leistungsorientierten System fügen, die darin sozialisiert werden. Ego-Kräfte erscheinen auf der Bildfläche.
Darüber hinaus nehme ich wahr, dass Menschen aus meiner Vergangenheit denken, dass es schade sei, dass ich aus meinen Fähigkeiten keine Erwerbstätigkeit, keinen angesehenen Beruf machen würde. Die mir gerne ihre Standards und Strukturen unterbreiten würden, um meine Talente auszufeilen, sie zu optimieren, mich gerne „unter ihre Fittiche“ nehmen würden. Dabei wäre es die gute alte Barbara von gestern, von der sie morgen enttäuscht wären, wenn sie mich nach ihren Normen bewerten wollten. Obschon es definitiv so ist, dass wenn ich durch Vorgaben und Parameter hinsichtlich des Erfüllens von Textsorten eingeengt werde, diese Leistung schwer erbringen kann.
Ich weiß es zu schätzen und bin gerührt, dass man sich Gedanken um mich macht, aber würden sich die betreffenden Menschen von mir abwenden, weil ich doch nicht so potent und kompetent in ihren Anforderungen wäre, wie sie es vermutet hätten? Mein Talent lebt davon, frei und ungezähmt zu sein.
Muss es immer um das kalte „Abliefern“ und darum gehen, sich zu beweisen? Das 10-Finger-System beherrsche ich zum Beispiel nicht, ich tippe so, wie es mir einfällt und Freude macht und ich stehe dazu.
Ich weiß, man will mir helfen, das Beste aus mir zu machen, alles herauszuholen, jedoch bin ich glücklich und zufrieden, so wie ich bin.
Vielleicht wären manche Menschen sehr desillusioniert und ernüchtert, wenn sie wüssten, was ich alles nicht kann und weiß. Das habe ich früher stets befürchtet.
Hingegen bin ich nunmehr sehr froh und dankbar, dass mein Studium erfolglos war, da ich auf diese Weise erkannt habe, dass es dem höheren Selbst darum nicht geht und weil ich dadurch mannigfach bereichernde Erkenntnisse gewinnen durfte. Wenn mein Weg tadellos funktioniert hätte, würde ich mich jetzt eventuell auch über eine berufliche Rolle und einen Titel definieren, mich damit identifizieren. Mitunter kenne ich Personen, die sich für das Fach, das sie studierten, kaum interessierten, die sich regelrecht durchquälten durch ihre Laufbahn. NUR UM JEMAND ZU SEIN.
(Trailer zum Film “Matrix“ 1999)
Anerkennung zu bekommen. Das Gefühl zu spüren, etwas erreicht zu haben. Jedoch müssen wir nichts erreichen, um jemand zu sein, es ist unser angeborenes, göttliches Erbe.
Beispielsweise habe ich vor allem im psychosozialen Bereich Psychologinnen getroffen, die zwar von der Theorie, die sie studiert hatten, viel wussten, aber der Umgang mit Menschen, die wirklich schwierige Schicksale hatten, fiel ihnen schwer, zumal sie damit nie zuvor konfrontiert gewesen waren. Die Angst vor meiner Geschichte hatten. Die mehr belehrten und reglementierten, als halfen.
Im Elite-Schulsystem wird man ja ebenfalls isoliert von den ärmeren Milieus und davon, was dort alles viel häufiger und vielleicht auch heftiger passiert. Konflikte, finanzielle Armut, Kriminalität, Missbrauch, … . Eine Kooperation zwischen den unterschiedlichen Schulen und den dazugehörigen Milieus wäre, meiner Auffassung nach, wünschenswert. Für psychosoziale, medizinische, pädagogische und für alle Berufe – für unser aller göttliches Selbst – ist es nicht zielführend, in einer abgehobenen intellektuellen Blase zu stecken.
Dennoch ist es schön, dass jeder die Erfahrung machen kann, die bei ihm gerade dran ist, das hat alles seine Berechtigung. Genauso wie meine Sichtweise und mein Empfinden sein dürfen, dass ich kein Studium und keine Ausbildungen mehr machen möchte, sondern mich der Energie meiner Seele widmen will. Meine Liebe in diese Welt einzubringen, mit Engeln und Geistern zusammen zu sein, zu meditieren. Doch auch dies ohne Leistungsanspruch oder erlernte Struktur, einfach nur das Leben auf mich wirken lassen und mich führen lassen. Ich will auch keine spirituellen Ausbildungen machen, da dieser „professionelle Charakter“ für mich überhaupt keine Garantie, Grundlage oder Instanz darstellt, dass jemand wirklich helfen kann, dass jemand übersinnliche Fähigkeiten hat. In Wirklichkeit haben wir sie alle. Genormte Leistungsgesellschaft ade. Die jungen Menschen rebellieren mit Recht gegen unfaire Bezahlung und den Standesdünkel. Naturalism forever. For a different organization of the whole world. Der Wunsch, besser dazustehen als andere, treibt viele an, doch sie werden nicht erfüllt, brennen aus.
Für Gleichheit und Tauschdienstleistungen und dass wir uns umeinander und um diese Welt kümmern. Dass wir uns ohne Bezahlung, Neid oder Raffgier für sie verantwortlich fühlen, sie nicht verkommen lassen, zumal wir sie alle mitgeschaffen haben. Unser Glück liegt in unseren Händen.
Ich bin Lebensfreude, ein Freigeist – irgendwann werde ich in Letzterem keine Exotin mehr sein.
Und wie geht es dir?
(aus dem Film “Matrix“ 1999)