Empathie für alles und jede(n) –die Vision für ein neues lichtvolles Zeitalter


Sich in andere Lebewesen einfühlen zu können ist Grundstein und Ausgangspunkt für ein harmonisches und bewusstes Zusammenleben.

Von klein auf bis ins junge Erwachsenenalter hatte ich den Drang, mir die Begebenheiten, die anderen zustießen, am eigenen Leib vorstellen zu müssen. Oftmals war ich sehr bestürzt, wenn ich von Gewalttaten, Krankheiten, Unfällen, von Schmerzen aller Art hörte. Damals war ich noch sehr stark im Gut-Böse-Denken verhaftet, glaubte unweigerlich an Schuld, Sünde und Strafe.

Am meisten verurteilte ich Straftäter, ich war aus einer extremen Angst heraus der ungünstigen Auffassung, dass Menschen, die eine drastische Straftat begangen hatten, so viele Jahre wie möglich, also ein Leben lang eingesperrt werden sollten.

„Oftmals habe ich euch sprechen hören von einem, der Unrecht getan hat, als wäre er keiner von euch, sondern ein Fremder und Eindringling in eure Welt.

Ich aber sage euch, so wie die Heiligen und Gerechten über das Höchste nicht hinaussteigen können, das in jedem von euch ist,

so können auch die Schlechten und Schwachen nicht tiefer fallen als das Niedrigste, das auch in euch ist. Und so wie ein einzelnes Blatt nicht gelb wird ohne das stille Wissen des ganzen Baumes, so kann auch der Übeltäter kein Unrecht tun ohne euer aller verborgenen Willen. …

Und doch könnt ihr weder den Unschuldigen Reue auferlegen noch sie dem Herzen der Schuldigen entreißen. Nur unaufgefordert ertönt ihr Ruf in der Nacht, damit die Menschen erwachen und den Blick auf sich selbst richten.

Und ihr, die ihr verstehen wollt, was Gerechtigkeit ist, wie solltet ihr, wenn ihr nicht alle Taten im vollsten Glanz des Lichtes betrachtet?

Erst dann werdet ihr wissen, dass die Aufrechten und die Gefallenen ein und derselbe Mensch sind, der nämlich zwischen der Nacht seines formlosen Selbst und dem Tag seines göttlichen Selbst im Dämmerlicht steht. Und das der Kopfstein des Tempels nicht höher liegt als der unterste Stein im Fundament.“ (Khalil Gibran)

Was ich in der Vergangenheit wirklich gelernt habe, ist nicht nur die Einfühlung in Menschen, denen etwas angetan wurde, sondern auch in Menschen, die – weil sie selbst zumeist traumatische Erfahrungen machten – anderen etwas antun.

Eleanor Longdon ist Stimmenhörerin und sagte in einer ihrer Reden, dass es im Umgang mit Menschen darum geht zu fragen: “What happened to you?“ anstatt “What is wrong with you?“.

Empathisch zu sein bedeutet für mich, von vornherein davon auszugehen, dass alle Lebewesen nach Liebe und Glück streben, also in ihr Licht Vertrauen zu haben, sich dieses, auch wenn man es gerade nicht wahrnehmen kann, bewusst zu machen.

Als ich noch ein Kind war, hatte ich häufig so krasse Ängste, nachts lag ich oft stundenlang wach und spürte, dass die Angst in meinem Leben irgendwann noch eine große Rolle spielen würde. Leider konnte mir in diesem Zustand niemand helfen. Ich will jedoch niemanden verurteilen, auch nicht der unterlassenen Fürsorge, da ich versuche zu verstehen, wie es sich anfühlt, überfordert zu sein. Verstehen auch deswegen, weil es mir auch passieren könnte, in uns allen ist die gleiche kosmische Substanz und die Lebensumstände bringen uns in gewisse Situationen.

Dennoch ist keiner ein Opfer. Seit ich „Die kleine Seele spricht mit Gott“ nach Neale Donald Walsh von Cassandra 13 gehört habe, weiß ich, dass wir alle unser Schicksal selbst gewählt haben, uns freiwillig darauf eingelassen haben. Ich habe großen Respekt vor Seelen, die ihre eigentliche Engelsschwingung aufgaben, um in einer grobstofflichen Form geboren zu werden.

Ebenso das Schmerzvolle, das mir zugefügt wurde, war zwischen mir und den Menschen, die es vollbrachten, so vereinbart. Verstehen ist also ein Schlüsselwort, das auf dem Vertrauen in das Verletzliche, Schöne, Liebevolle in jedem gründet.

Wenn wir hier auf der Welt sind, ist uns dies oft nicht bewusst und wir hadern mit unserem Leben. Aber ebenfalls dies ist vorherbestimmt, alles ist vollkommen, so wie es ist. Es gibt keine Fehler. Diesen inneren Frieden und die Rückkehr in jenes Bewusstsein wünsche ich uns allen.

Dankbarkeit ist eine weitere Säule, die eine Schwester der Empathie ist. Nur wer dankbar ist für sein Erleben, kann erkennen, dass die Geschehnisse in seinem Leben seinem höchsten Wohl dienen. Ich bin dankbar für die glücklichen und für die leidvollen Zeiten in meinem Leben.

Darüber hinaus ist Selbstempathie das Fundament, auf dem man eine Gefühlsnatur aufbaut.

Ohne Selbstliebe und Selbstvertrauen können wir schwer empathisch sein. Denn wenn wir glauben, nicht gut genug zu sein, kann es zu Neid und Konkurrenz kommen, die das Mitgefühl erst recht blockieren.

Ein weiterer Faktor für Empathie ist Resonanz. Das, was ich an Mitgefühl bereit und fähig bin, zu geben, kommt früher oder später zu mir zurück. Wenn ein Mensch zum Beispiel eher Negatives erwartet und das auch ausstrahlt, wird er eher mit den Schattenseiten seiner Mitmenschen konfrontiert werden. Reflexion und Bewusstsein können Abhilfe schaffen.

Vertraue, verstehe, liebe, empfinde und fühle dich selbst!

„Achten, was in mir werden will.
Sich selbst zurückrufen aus der Verbannung,
in die man sich selbst für gewisse Gedanken oder Taten geschickt hat …
Sich seiner Einmaligkeit bewusst werden – wirklich! …
Weniger urteilen, als gäbe es für alle das gleiche Maß. …
Den anderen ermuntern, bei sich selbst zu sein und es auch zu bleiben,
anstatt bei mir zu sein.
Einen scharfen Blick für die eigene Unechtheit haben
Sich in sich wohlfühlen.“

(Ulrich Schaffer)


Wie kann es sein, dass Menschen nicht empathisch sind? Die Antwort lautet: Weil wir uns voneinander, vom Bewusstsein, dass wir alle eins sind, entfremdet haben. Wir fühlen uns des Öfteren oder sogar dauernd getrennt voneinander.

Wenn jemand einen Bettler sieht und sich denkt: „Reiß dich zusammen, du bist unmöglich!“, gilt es für diesen Menschen genauso Empathie zu haben, wie für den Bettler.

Es ist ALLES in uns ALLEN vorhanden. Mitleid und Bedauern hingegen sind dem Bewusstsein der Meisterschaft und Erleuchtung nicht dienlich. Wir haben uns selbst dazu entschieden, alle Erfahrungen zu machen, die wir machen.

Nur wenn wir uns unserer selbst und unser aller kosmischen Herkunft bewusst sind, können wir eine globale, allumfassende Empathie erreichen.

Ein weiteres wesentliches Stichwort ist Wahrnehmung. Wahrnehmung ist zwar immer subjektiv, jedoch gibt es sehr feinfühlende Menschen, die die Bedürfnisse von jemandem instinktiv erspüren können. Was strahlt dieser Mensch für Emotionen und Empfindungen aus? Ist ihm kalt? Schmeckt ihm das Essen? Ist er traurig oder fröhlich? Ein achtsamer Mensch weiß immerhin mit intuitiver Klarheit, dass er es NICHT WISSEN KANN.

Demnach zufolge erkundigt er sich nach dem Befinden des anderen, anstatt ihm ungefragt ihm eine Decke über die Schultern zu legen beziehungsweise eigene Annahmen überzustülpen.

Wertschätzende, gewaltfreie Kommunikation ist ebenfalls eine Vision für ein friedliches Miteinander. Ohne Übergriffe und Einmischungen. Kein „Du musst …“ oder „Ich muss …“, auch darauf achten, wie man mit sich selbst spricht.

Wenn jemand sagt: „Es ist unumgänglich, dass du dreimal täglich isst, wenn du gesund sein willst.“, ist dies ein Übergriff. Menschen sind verschieden und brauchen Unterschiedliches.


Abschließend möchte ich uns allen wünschen, dass wir eine einfühlsame, feinsinnige Selbstwahrnehmung und Fremdwahrnehmung aktivieren oder intensivieren können. Schaffen wir in unseren Herzen Platz für uns selbst und beziehen wir ebenso andere in unsere angeborene Gefühlsbegabung mit ein!

Einen entspannten Ausklang des winterlich kalten Aprilabends und später eine erholsame Nacht mit schönen Träumen!

Alles Liebe!

Namaste

Barbara

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2 Antworten zu “Empathie für alles und jede(n) –die Vision für ein neues lichtvolles Zeitalter”

    • Liebe Manuela,
      Empathie ist so ein überwältigend großes Thema, wie wir beide wissen. Ich finde auch deine Gedanken, die wir schon miteinander teilten, sehr spannend.
      Freu mich auf ein Wiedersehen!
      Bis bald und liebe Grüße,
      Barbara

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