Zweifelst du daran, dass du wichtig, unersetzlich und unentbehrlich bist?
Alles an dir ist einmalig, einzigartig, besonders und kostbar, das ist ein ungeschriebenes kosmisches Gesetz.
Der Moment, in dem du müde wirst und die Augen schließt, dein Atem, der dich dabei begleitet und führt, die Gedanken und Träume, die durch dein Bewusstsein gleiten. Deine Wahrnehmung von dir selbst. Wie siehst du dich?
Gibt es Dinge, die du an dir selbst nicht verstehst? Viele Wahrheiten erschließen sich dir vielleicht gerade nicht, brauchen vielmehr Zeit, um in dir heranzureifen, bevor du sie ernten und pflücken kannst.
Wie Himmelsfrüchte.
Deine Art, dich zu bewegen ist ebenso Ausdruck deiner Individualität. Die Gründe, warum dir etwas peinlich ist und du möglicherweise Scham empfindest, gleichsam wie die Momente der Genugtuung und des Stolzes, wenn du Erfolg hattest, das hast du wahrscheinlich auch schon erlebt.
Egal ob scheitern oder siegen, alles ist Vorankommen, alles ist Erfolg. Das ist eine Frage deiner einzigartigen Betrachtung.
Ich zum Beispiel bin gerade so müde, ich liege gerade, während ich diese Zeilen in mein Büchlein schreibe. Du kennst sicher das Gefühl von befreiender Entspannung und Erleichterung, wenn du deinen Körper nach Anstrengungen ausruhen lassen kannst, ihn nicht weiter tragen und bewegen musst, sondern deinen Körper und insbesondere deinen Kopf auf eine weiche Unterlage betten kannst.
„Polster abhorchen“ nannte es mein Opa immer, der Kopf kann auf einmal fliegen, innere Bilder kommen und gehen, verdichten sich, werden intensiv, für einen Moment zu intensiv, ich erschrecke mich und schon bin ich wach und öffne die Augen.
Dies soll keine Meditation sein, aber spürst du deine Sehnsucht, auszuruhen und wie ein riesengroßer Gähner auf dich wartet, eine angenehme Anspannung und Entspannung deiner Gesichtsmuskulatur dich kitzeln?
(„Wie wertvoll du bist“ von Lukas Linder)
In der Tat, wir sind alle nicht so verschieden, auch wenn wir oft den Anschein danach machen. Wenn sich der Trugschluss, dass wir so unterschiedlich sind und wenig gemeinsam haben, verflüchtigt, vermögen wir vielleicht zu erkennen, wie ähnlich unsere Ängste, Unsicherheiten und Sehnsüchte sind. Dann schwindet die Trennung und wir sind oftmals in der Lage, miteinander zu fühlen, mitzufühlen, uns hineinzuversetzen. Dafür braucht es nicht selten die Bereitschaft, verstehen zu wollen.
Manchmal sind wir ungeduldig und verständnislos, wenn bei uns etwas funktioniert und beim anderen nicht. Wir gehen von uns aus, nehmen uns als Grundlage, nach der wir bemessen. Diese Haltung kann von einem winzigen sekundenartigen Funken bis hin zu einer monströs urteilsbehafteten Keule, einem Vorschlaghammer gehen.
Was sollten wir auch sonst tun, um uns eine Meinung bilden zu können, Vergleiche zu setzen, denken wir uns. Auch das gehört zu uns allen. Es scheint auf dieser Welt immerhin so zu sein, als ob jeder nur sich selbst sicher hätte, wobei wir uns zumeist als sterblich erleben.
Sofern etwas so weit aus unserem Erfahrungsfeld, aus unserem Blickwinkel entfernt ist und wir angeblich damit nichts zu tun haben, glauben wir oft, es gehe uns nichts an, es könne uns nicht passieren.
Alle würden sich gesund ernähren, arbeiten gehen, erfolgreich sein, gute Eltern sein können, … und Süchte, Straftaten, Entgleisungen, wie könne es so etwas überhaupt geben?
Jeder hat andere Ausgangsbedingungen, sogar Kinder mit denselben Eltern haben nicht die gleichen Chancen im Leben. Nicht alle denken auf eine einseitige Weise, obwohl in Grundzügen die vorhin beschriebenen Einstellungen vermutlich allen bekannt sind.
Der Schlüssel ist, das Herz aufzumachen und sich einzufühlen. Zu akzeptieren, dass wir nicht alle Klone voneinander sein können und sollen und dennoch die gleichen verletzbaren Gefühle kennen.
Zumal es Mitgefühl und Rührung in uns auslösen kann, wenn wir Gemeinsamkeiten entdecken. Es kann auch Wut und Verachtung in uns hervorrufen, wenn wir gewisse Eigenschaften oder Zustände an uns selbst nicht aushalten.
Die Angst, nicht gut genug zu sein, launisch oder zu Tode betrübt zu sein, wahrhaft glücklich zu sein. Eine unergründliche Bandbreite an Fühlgelegenheiten gehört zu uns allen.
Doch was bedeutet es, wahrhaft glücklich zu sein? Sobald sich jemand über einen anderen stellt, beispielsweise angeberisch agiert, erzeugt er eine Trennung. Das Bedürfnis, besser dazustehen als andere, sie zu besiegen, zu übertreffen, spaltet nicht weniger. Das ist, meiner Auffassung nach, nicht das wahrhaftige Glücklichsein.
Es ist das Erspüren und Erkennen, das Sich-Einlassen von verletzbarem Gefühl zu verletzbarem Gefühl, von Herz zu Herz, von Wunde zu Wunde, von Gotteskind zu Gotteskind, von der Freude im Auge zur Freude im Auge. Umarmung. Sich drücken und die Herzen klopfen und sprechen hören. Liebe.
Häufig ist Liebe ein kleines, zartes Pflänzchen, das langsam heranwächst und durch Zeit, Sorgfalt und Behutsamkeit zu einer strahlenden Blume erblüht. Wahre Liebe hat für mich mit Pomp und Glamour wenig zu tun. Es ist erstaunlich, wie leise, besinnlich und beschaulich sie sein kann.
Gefühle zu offenbaren, auch die schwierigen, wie zum Beispiel Wut und Scham nicht auszusparen, kann bedeuten, den anderen einzuladen ins eigene Leben, ein Beziehungsangebot zu machen.
Wenn da nur nicht die Angst wäre, verletzt zu werden, ausgelacht und verspottet zu werden, benutzt zu werden!
Ich hab‘ nebstdem immer Angst gehabt, dass falls ich zu jemandem nett und freundlich war, die Person glaubte, dass ich etwas von ihr wollte. Die Furcht davor, einen falschen Eindruck zu erwecken, jemanden nicht mehr loszuwerden, kompromittiert und sexuell ausgenutzt zu werden, haben mich oft einsam gemacht, mich abweisend und kalt auftreten lassen. Teilweise war ich paranoid, hingegen war es ein Balanceakt, Nähe und Distanz so zu dosieren, dass es mir angenehm war.
(“Star Sky – Two Steps from Hell” von PizzaCat)
Das Fremde hat mich stets verängstigt. Wenn ich jemanden besser kannte, war es zumeist nicht mehr problematisch für mich, Nähe zuzulassen.
Doch bin ich bis heute hierbei nicht sehr flexibel, ich lerne andere Leute nur in seriösen Settings und Vereinen kennen, so gut wie nie auf der Straße, in den Öffis, im Café, beim Fortgehen oder im Internet.
Da habe ich Angst, dass mir jemand zu nahe tritt. Daher auch das langwierige Festhalten an Menschen, die ich ewig nicht mehr gesehen habe. Es kommt mir sicherer vor.
Es lohnt sich, die Angst zu überwinden, Vertrauen zu entwickeln und mit Horrorszenarien nicht in Resonanz zu gehen, glaube ich. Auf das Gemeinsame zu bauen. Wachsam zu sein, ohne misstrauisch zu sein. In jedem ein Blütenblatt zu visualisieren, festzustellen.
Du hast also eine einmalige Ausstrahlung und Persönlichkeit, niemand wirkt wie du, niemand kommt an wie du, niemand IST wie du. Wenn das ICH ganz bei sich sein kann, hebt sich oftmals ganz automatisch ein Schleier, der das Naturell des DU enthüllt, sie werden zueinander geführt. Plötzlich ist sich das ICH der Verbindung und den Parallelen zum DU bewusst, will mit Gefühlen beglücken und mit Gefühlen beglückt werden.
Mein ICH möchte dein DU kennenlernen, möchte erkennen und Erkannt-Werden, eine seelische Begegnung, möchte für dich sichtbar sein, von dir angeschaut werden. Ein Sich-Einlassen von Mensch zu Mensch, von Sensibilität zu Sensibilität, möchte sich bereichern lassen von deiner Welt, von deinen Augen auf die Welt, auf die Sterne. Wir könnten unsere Welten miteinander teilen, uns gegenseitig inspirieren und miteinander spielen.
Zusammen weinen, wenn wir uns auf Herzensebene erblicken, in den Schmerz tiefer Zärtlichkeit eintauchen und davonschweben.
„Zuletzt bleibt uns nur das, was wir verschenkt haben.“ (Antje Sabine Naegeli)
Verschenken wir uns selbst, verschenken wir unsere Herzen aneinander. Was haben wir zu verlieren, außer die Trostlosigkeit unserer Isolation? Geben wir der Leichtigkeit Gewicht!!
Dies ist die Zukunftsvision – unsere Menschenfamilie erquickend quietschvergnügt in der Lebensshow-Verzückung.
Von Launenbuntheit und Monotoniekrassheit, von Bauerngeschichten , Soap Operas und Legenden, vom Mut zur Verrücktheit und der Psycho-Hochkonjunktur, von wahrer Liebe und Wahrheitsliebe und verbalen Fights, von Kabaretts, kitschigen, dramatischen, romantischen Sagas, magischen Fantasiemythen, von Traumhochzeiten und Klatschtragögien, von Schneeballschlachten aus Märchen, Possen, Plattitüden, vom Schulunterricht in Wundern – es gibt nichts, was es nicht geben könnte – die gesamte Variationsbreite und Vielgestaltigkeit unserer Lebensparty aus Liebe.
Ein explosives Farbenkonzert in Traumexzentrizität – schrill, lustig, traurig, intensiv, echt.
“The best is ready to begin …”
(“As long as we got each other” von B.J. Thomas aus der Serie “Unser lautes Heim”)
“As long as we got each other
we got the world spinnin’ right in our hands
baby, you and me
we gotta be
the luckiest dreamers who never quit dreamin’ …”
Wir können gar nicht anders, also machen wir es jetzt schon, schöpfen wir aus dem Vollen, lassen wir uns ein, bis wir alle zusammen eines Tages wieder ein in Liebe verschmolzener, goldener Stern sein werden …
Lichtvolle Herzensgrüße,
Barbara