Bestimmt existieren so viele Arten des Werbens um jemandes Liebe wie es Individuen auf dieser Welt gibt.
Dennoch habe ich im Laufe meines Lebens gewisse Grundmuster an Reaktionen feststellen können.
Im Besonderen habe ich die Situation analysiert, was bei Menschen passiert, die jemanden umwerben und dabei Zurückweisung erleben.
Es kommt dann meistens zu ganz unterschiedlichen Verhaltensweisen und ich möchte nun meine Beobachtungen und Erfahrungen diesbezüglich mit euch teilen.
Eine häufige Reaktion, die mir widerfuhr, wenn ich jemanden zurückwies, war, dass diese Menschen meist enttäuscht und oftmals verärgert waren. In einzelnen Fällen ging deren Wut sogar so weit, dass sie überall über mich herzogen, zwanghaft wurden und mich hassten.
Dass Menschen auf mich zwanghaft reagieren, mich besitzen wollen und darauf aus sind, dass ich ihnen meine ganze Aufmerksamkeit schenke, diese Erfahrung ziehe ich seit meiner Kindheit sowohl bei Männern als auch bei Frauen magisch an.
Eifersuchtsszenen, Hetze aus dem Hinterhalt und Beziehungsdramen inklusive.
Mit jemandem, der in solch einem Energiemuster steckt, kann ich keine Beziehung eingehen, das Konfliktpotential würde mein Harmoniebedürfnis empfindlich beeinträchtigen.
Es geht so schnell, dass man sich, wenn man abgewiesen wird, denkt, der andere sei gar nicht so toll, um sich zu trösten.
Eine weitere Antwort auf Verschmäht-Werden kann dieses Opfer-Retter-Syndrom sein, wie ich es nennen möchte.
In solchen Fällen trauern Menschen, sind depressiv, haben so großen Liebeskummer, weil sie sich von anderen und deren Liebe abhängig machen.
Männer, die so reagierten, hielt ich gar nicht aus, da ich mich selbst gespiegelt sah.
Des Öfteren haben diese Menschen nur dann Interesse, wenn etwas unerreichbar, schwer zu bekommen ist. Sobald man selbst Bedürfnisse zeigt, steht man ihrer Kälte gegenüber.
Emotionale Erpressung sowie der Wunsch, vom anderen aufgefangen und gerettet zu werden, sind ab und zu Begleiterscheinungen.
Bis hin zu Stalking, der Androhung oder Ausübung eines Selbstmordes kann dies gehen.
Aber wie lautet nun der feine Unterschied, den ich euch eingangs versprochen habe?
Wie geht ein Mensch auf gesunde Art und Weise damit um, dass er sich zu jemandem hingezogen fühlt?
Die Antwort ist: „Indem er sich selbst genug ist!“
Die Kunst liegt darin, jemanden zu mögen und ihm alles Gute zu wünschen, auch wenn er einen abweist, das gilt für alle Beziehungsformen.
Einmal lernte ich einen Mann kennen, er war Ausländer, der mir sein Interesse dezent und stilvoll zeigte. Als ich abblockte, änderte dies nichts an seiner Freundlichkeit, nichts an seiner Haltung, mich super und sympathisch zu finden, das konnte ich seinem edelmütigen Lächeln entnehmen. Er bewunderte mich, ohne Ansprüche oder Forderungen zu stellen, war taktvoll, zurückhaltend und respektvoll. Ich weiß seinen Namen leider nicht mehr.
Weder war er berechnend noch wütend, noch machte er seinen Selbstwert davon abhängig, ob ich ihn kennenlernen wollte. Vielmehr ruhte er in sich, war gelassen und wusste, dass Menschen frei sind und er sich von meiner Entscheidung nicht angegriffen fühlen musste. Das strahlte er aus!!
Ich war oft so unendlich unsicher, wenn ich mich für jemanden interessierte.
Ob ich intelligent, dünn, jung, hübsch genug wäre. Ich machte mich selbst total runter.
Daher auch die Abhängigkeit.
Stets dachte ich, dass der Mann, in den ich verliebt war, seine Partnerin genauso königlich und privilegiert haben wollte, wie er – so nahm ich es wahr – sich selbst sah.
Diese Ausstrahlung hatte er auf mich, deswegen suchte ich auch vorerst keine Nähe zu ihm.
Indessen weiß ich, dass ich sehr viele eigene Ängste auf ihn projizierte. Die Angst, nicht zu genügen, die Angst, nicht gut genug zu sein. Obwohl einem das von der anderen Person gar nicht auferlegt wurde.
Es ist nichts in Beton gegossen.
Kombinationen von Verhaltensweisen können natürlich variieren.
Dies sind eben meine ganz persönlichen Beobachtungen.
Selbstverständlich gibt es auch Menschen, die gar nicht umwerben, die darauf warten, umworben zu werden. Des Weiteren Menschen, die gar keine Beziehung wollen, die abwehrend sind, …usw.
Manche ergreifen lieber die Initiative, andere werden lieber umworben, das kennen wir, glaube ich, alle. Und es darf jeder zu jeder Zeit, egal wie nah oder fern man sich war, „Ja“ oder „Nein“ zu jemandes Avancen sagen, die Situation neu bewerten.
Es ist natürlich, verschieden zu sein im Bewusstsein, dass alle hier beschriebenen Anteile in jedem von uns sind!
Traumhaft schönes Gelingen, viel Freude, Unbeschwertheit, Selbstliebe, Symbiose und Unabhängigkeit in zwischenmenschlicher Interaktion wünsche ich uns allen.
Danke an den Mann, dessen Namen ich nicht mehr weiß, danke für die Reife und Weisheit, die mir diese bahnbrechende Erkenntnis bescherten.
In positiver Energie und Zuversicht sende ich euch alles Liebe.
Namaste
Barbara
2 Antworten zu “Balz- und Beziehungsverhalten – der feine Unterschied”
Ganz toll geschrieben.
Supergroßartig liebste Barbara.
Gute Nacht. Segen.
M.M.
Vielen lieben Danke Monika-Maria. Deine Meinung bedeutet mir sehr viel und ich freue mich, wenn dir mein Schreiben gefällt.
Alles Liebe,
Barbara