Ambition Schauspiel – ich mache weiter


Letztes Jahr im Juni habe ich mich an einer Universität um ein Schauspielstudium beworben.

Als ich an jenem Morgen zum Aufnahmeverfahren kam, waren viele meiner Mitbewerber bereits anwesend. Später stellte sich heraus, dass ich die Älteste unter ihnen war. Alle waren sehr freundlich und zuvorkommend, die Studenten aus dem 1. Studienjahr waren für uns Bewerber zuständig und erklärten uns den Ablauf. Dieser begann mit einem Warm-Up, dabei tanzten wir und machten einfache Improvisationen.

Danach war das Vorsprechen – zuerst noch ab in den Vorbereitungsraum – und dann das Vorsprechen. Als ich den Raum betrat, saß vor mir eine dreiköpfige Jury. Sie fragten mich kaum etwas und ich legte los. Es lief gut, ich hatte keine Probleme beim Spielen der Stücke, konnte sie genauso wiedergeben, wie ich sie einstudiert hatte. Es unterbrach mich niemand, bis sie genug von den jeweiligen Texten gehört hatten.

Danach musste ich warten, bis alle dran waren und dann hieß es wieder warten auf den Zeitpunkt, wenn man erfuhr, ob man in die nächste Runde zugelassen wurde.

Schließlich war es so weit, ich war dran. Ein Schauspielprofessor aus der Jury sagte mir, dass ich sie mit einem Überschwang an Gefühlen überfahren hätte, dass ich eine sehr hohe Leidenschaftlichkeit und Intensität hätte. Aber dass ich die Stücke nicht aus meiner Traumwelt auf eine reale Ebene gebracht, dass ich keinen Kontakt zum Publikum aufgebaut hätte.

Und dass ich zu alt für dieses Studium wäre. Dass ich also nicht weiterkäme.

Mir standen wirklich die Tränen in den Augen – nicht, weil ich es nicht geschafft hatte, weiterzukommen – sondern weil dieser Tag so intensiv für mich gewesen war.

So viele Menschen, das Hinfiebern, der ständige Nervenkitzel und vor allem das Warten. An das Warten erinnere ich mich noch am stärksten. Am späten Nachmittag fuhr ich erst wieder nach Hause. Ich wusste, dass ich das auf Dauer nicht aushalten würde. Das Studium wäre über mehrere Jahre von Montag bis Freitag von 8-20 Uhr gewesen.

Ich führte ein Leben, in dem ich viel Zeit und eine freie Zeiteinteilung hatte. Und ich brauchte das Alleinsein, um Begegnungen zu verarbeiten und um zu träumen.

Das war schon in der Schulzeit so – damals hatte ich auch immer das Gefühl, mein Kopf würde explodieren ob der ganzen Reize. Tatsächlich ist es bis heute so. Ich wollte auf keinen Fall eine Versklavung durch ein Schauspielstudium, das wurde mir bewusst.

Denn ich werde meinen Weg auch so finden, davon bin ich überzeugt, ich fühle mich nicht zu alt dazu, meinen Träumen Gestalt zu geben, sie zu verwirklichen.

Es ist nicht mehr vordergründig für mich, ein Star werden zu müssen. Vielmehr wünsche ich mir, dass ich weiß, wer ich bin, was ich wirklich fühle und will. Privat als auch beruflich. Um geistige Dinge geht es mir im Besonderen.

Also gebe ich nicht auf und mache weiter mit der Schauspielerei, weil ich es liebe, den Zauber der Gefühle auszudrücken und zu spüren.


Hier kommt ein Video von mir, dass kürzlich von Dorf TV aufgenommen wurde.

https://dorftv.at/video/44275

Viel fröhliche Fantasie, Entspannung, angenehme Gedanken und Gefühle und einen schönen Feiertag!

Liebe Grüße,

Barbara

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2 Antworten zu “Ambition Schauspiel – ich mache weiter”

  1. Hallo liebe Barbara ich grüße dich herzlich.
    Aufgeben …. welch ein Fehler wäre die,
    bei deinem Können, deinen Talenten, deinem Wissen,
    deiner poetischen Gabe und allem dem was du den Menschen zu schenken hast.
    Zu deinem Vido mit deinen Darbietungen gratuliere ich dir aufs Allerherzlichst.
    Ich bin so stolz darüber, weil du den Weg weiter gehst,
    denn nur DU kannst erahnen und fühlen was deine Seele zum leuchten bringt und dieses Leuchten strahlt hinaus in die Welt.
    DANKE Barbara für dein Sein.
    Segen und Feenstaub auf deinem Haupt.
    Herzlichst
    M.M.

    • Schön, dass es dich gibt, liebe Moni-Marille!
      Ganz lieben Dank, ich bin so gerührt!
      Herzliche Grüße,
      Barbara

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