Die Rose – Blumenkönigin oder Femme Fatale?


Blumen zu beobachten und anzusehen
tröstet, beruhigt und heilt mich,
ihre jungfräulichen Geburtswehen
und zarte Knospen öffnen sich.
Sich zu begegnen, erwartungslos liebend
mit der friedfertigen Harmonie von Blumen
ohne Konflikte, Zerstörung und Kriege
chillen in ungeahnten Blütenmeer-Lagunen.

Sexualität ist ein Orkan oder eine Blume,
eine Ekstase des vergänglichen Moments
in der intimsten, subtilsten menschlichen Zone
flüchtig, trotzdem sie im Nachspüren noch glänzt.
Die Unberührtheit einer Rose sein
und sich Berührbarkeit bewahren
ihre Unnahbarkeit feiern
die Rose erfahren, ohne sie zu berühren.

Sie ist zu schön,
um sie abzuschneiden,
sie ist zu fein,
um mein Reich zu zieren.
Sie lebt für sich
und ihre Träume,
sie träumt gerne einsam
auf Wiesen und in Hainen.
Für immer
will sie
die Schönste sein,
ihre Liebesträume
blumisiert unmanipuliert rein.
Sie darf die Rose
mit Dornen sein,
an der man sich sticht, 
wenn man ihr verursacht
des groben Pflückens Pein.
Sie will umhegt werden,
sie will bewundert werden
ohne besessen zu werden,
ihren Zauber nur jenen offenbaren,
die die Augen schließen
und im Unsichtbaren
den Atem anhalten,
damit der Rosenduft kann
in ihre Lungen fließen
und ihre Herzen umrahmen.

Sie ist verführerisch,
sie verzaubert auf fatale Weise,
ihr Zauber ist ihr sprühender Duft,
ihr vollmundig gleißendes Herzrot
im sinnlich säuselnden Abendwind.
Sie will gefallen,
ihre Wirkung will nicht verhallen,
indem sie unantastbar bleibt,
ihre Unwiderstehlichkeit
widersteht jeder Begehrlichkeit
und der Realisierung ihrer Leidenschaft,
sie ist fürwahr inbrünstig kühl und tough.
Sie will nicht,
dass man an ihrem Feenkleid zupft
oder dass ein unfeiner Mensch
ihren Geist rupft,
oder ihren Selbstschutz stutzt.

Sie ist die Königin der Liebe
im Geheimhalten der Gefühle.
Zurückhaltend, aber nicht bieder
ist ihr ausschweifendes Fantasiegefieder,
denn sie gibt sich für niemanden her,
umwirbt nicht, sondern ist begehrt.
Obschon ihr weichherziger Blütenkopf
immerfort „Ich liebe dich“ flüstert
und eine Regenträne aus ihm tropft,
wenn du ihn verträumt küsst.

Die Rose ist die Verkörperung
von Zartgefühl und Sanftmut,
sei dir ihrer inneren und äußeren Anmut
stets bewusst, wenn du sie begehrst,
wenn du Zeit, Hingabe und Verehrung zollst,
erwidert sie vielleicht irgendwann deinen Kuss …

Habt ihr nun Lust auf mehr Lyrik bekommen?
In der folgenden Sendung, die ich für Dorf TV gestaltet habe,
trage ich eigene Gedichte und Theaterstücke von Schriftstellern vor.

https://www.dorftv.at/video/43844

Viel Freude beim Ansehen und alles Liebe.

Namaste

Barbara

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